Geheimnisse Indiens: Die pinke Stadt, das heilige Tulsi und die Heilkunst Ayurveda
Indien – Ein faszinierendes Land voller Kontraste und einzigartiger Kultur. Wir reisen in den nordindischen Staat Rajasthan und dessen Hauptstadt Jaipur. Die rosa leuchtende Metropole steckt voller Abenteuer die es zu entdecken gilt. Darüber hinaus befassen wir uns mit dem indischen Basilikum, welches zugleich die Basis des neuen BOTEANICALS Tee-Schatzes Treasure of Jaipur: Tulsi | Kardamom | Papaya darstellt. Warum jenes Tulsikraut in der ayurvedischen Medizin bereits seit Jahrtausenden sehr geschätzt wird, beleuchten wir im folgenden Artikel.
Jaipur – Die pinke Stadt
Die Geschichte von Jaipur beginnt mit der Gründung des Königreichs Jaipur als Nachfolger des pulsierenden und wohlhabenden Amber Kingdom. Diese farbenfrohe Stadt wurde 1727 von Maharaja Jai Singh II, auch bekannt als Sawai Jai Singh, gegründet. Unterstützt wurde als Sawai Jai Singh bei der Gründung von Jaipur von dem berühmten Astronomen und Mathematiker, Vidyadhar Bhattacharya. Nur in 4 Jahren wurden die wichtigsten Plätze und Straßen nach den Lehren von Shastra gebaut und fertiggestellt.
Jaipur wird aufgrund der rosafarbenen Gebäude in der Altstadt „Pink City“ genannt, was Jaipur sein einzigartiges Aussehen verleiht. Die Gebäude waren allerdings nicht von Anfang an in dieser Farbe gestrichen. Stattdessen erhielten sie einen neuen Anstrich, um den Besuch von Prinz Albert Edward, der Prinz von Wales, zu ehren. Erwähnenswert ist auch, dass Pink traditionell als Farbe der Gastfreundlichkeit gilt, daher ist dieses Farbschema zu Ehren vom hohen Besuch sinnvoll.
Die „Pink City“ wurde 1956 zur Hauptstadt von Rajasthan ernannt und hat heute etwa 3 Millionen Einwohner. Sie ist eine erfolgreiche Industriestadt und bietet ebenfalls ein attraktives kulturelles Zentrum mit vielen Museen, Theatern und Kinos. Darüber hinaus stellt Jaipur einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt von Flughafen, Eisenbahn und Straße im indischen Bundesstaat dar.
Indische Kultur
Wie auch in vielen anderen asiatischen Ländern ist es üblich, die Schuhe vor dem Betreten eines Haushaltes auszuziehen. Es ist ein Zeichen des Respekts. Die Schuhe werden vor der Haustür oder im Foyer-Bereich platziert. Diese Tradition wird in Tempeln, Moscheen und einigen Kirchen streng eingehalten. Sie wird als Ausdruck der Demut und Anbetung des Gottes angesehen. Die Kommunikation in Indien ist ebenfalls etwas anders als in Europa. Fragen werden oftmals mit einer Gegenfrage beantwortet oder die gestellte Frage zunächst hinterfragt, statt mit einem direkten „Ja“ oder „Nein“ zu antworten. Diese Besonderheit der indischen Kultur lässt sich auch in der Körpersprache beobachten. Ein berühmtes indisches Kopfschütteln kann zu einem Rätsel führen. Ob ein seitliches Kopfschütteln, ein kaum wahrnehmbares Nicken oder ein Händedruck, das Verständnis dieser kleinen Details erfordern etwas Übung.
Vegetarisches Essen ist in der indischen Kultur aufgrund der vielen Religionen sehr verbreitet. Bekanntlich essen Hindus kein Rindfleisch, Muslime kein Schweinefleisch und Sikhs essen nichts, was lebendig verarbeitet wurde. Daher servieren viele Restaurants nur vegetarische Gerichte. Zur besseren Übersicht sind aus diesem Grund alle Lebensmittel im Laden entweder mit einem grünen Punkt (vegetarisch) oder einem roten Punkt (nicht vegetarisch) gekennzeichnet.
Im Voraus geplante Termine und Verabredungen sind in Indien nicht so verbindlich wie bei uns in Europa. In Indien ist es nie unhöflich, abrupt abzusagen oder einen vagen Plan über Board zu werfen. In der indischen Kultur organisieren die Menschen ihren Alltag spontan und selbst wenn konkrete Pläne gemacht werden, ist es völlig in Ordnung, wenn kurzfristig noch etwas dazwischen kommt. Für die Inder ist diese Spontanität eine Art Lebensphilosophie, da sich lieber auf die Gegenwart als auf die Zukunft fokussiert wird. Das Leben wird als unvorhersehbar und ständiger Wandel angesehen.
Kühe gehören in Indien ebenso zum Stadtbild wie Motorräder und Rikschas. Da die Tiere in Indien als heilig gelten, haben sie immer einen Vorteil im Straßenverkehr als andere Verkehrsteilnehmer, da sie immer Vorfahrt haben. Diese inoffizielle Verkehrsregel führt jedoch oft zu Staus, außerdem ist es nicht gestattet, die Tiere auf der Straße zu füttern.
Indiens Großstädte sind voller Menschen. Daher ist es dort fast unmöglich, eine physische Kollision zu vermeiden, insbesondere an überfüllten Orten oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. An den Platzmangel haben sich die Inder gewöhnt, deshalb haben sie auch ein anderes Verständnis von individueller Freiheit. Das versehentliche Anstoßen oder Berühren gilt dort nicht als unhöflich. Meistens wird schon gar nicht mehr darauf reagiert.
Eine weitere Besonderheit der indischen Kultur ist, dass ältere Menschen sehr respektiert werden. Vor allem in Familien gibt es strenge Alters-Hierarchien. Der Jüngste folgt dem Ältesten, ein lockerer Umgang zwischen den Generationen ist in Indien eine Seltenheit. Daher ist es völlig normal, dass Kinder der Meinung ihrer Eltern oder Großeltern nicht widersprechen, auch wenn dies problematisch sein kann. In traditionellen Familien ist es auch üblich, die Füße der älteren Menschen zu berühren, wenn man sie begrüßt, um Respekt und hierarchisches Anerkennung zu zeigen. Auch aufgrund dieser Tradition bleiben die familiären Bindungen in Indien sehr stark. Als Paar in Indien sollte man darauf achten, dass Liebkosungen des Partnerseher vermieden werden. In der Öffentlichkeit wird der Austausch von Küssen oder sogar Händchenhalten weniger geschätzt. Außerhalb westlich geprägter Städte ist es auch ungewöhnlich, junge unverheiratete Paare zu sehen.
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Tulsikraut (Indisches Basilikum)
Das Tulsi-Kraut ist auch als indisches Basilikum bekannt. Das Wort Basilikum stammt von dem griechischen Wort „vasilikós“, was so viel wie „königlich“ bedeutet, daher wird das Basilikum auch das Kraut der Könige genannt. In Indien vor allem ist das indische Basilikum, das Tulsi-Kraut, heilig, da sich die Göttin Tulasidevi in die Form des Baumes eingeschlichen haben soll, um den Menschen zu dienen.
Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich fast vollständig von Südostasien bis Südwestasien. Größere Wildpopulationen findet man unter anderem in Kambodscha, Myanmar, Indien, Bangladesch und im Südwesten Chinas. Tulsi, oder indisches Basilikum, ist eine an tropische Regionen angepasste Pflanze, manchmal findet man sie auch in subtropischen Regionen. In Bergregionen wächst das Kraut in Höhen bis zu 1800 Meter.
Optisch erinnert indisches Basilikums eher an Salbei als an mediterrane Basilikum-Sorten. Denn die Blätter des bis zu einem Meter hohen Tulsi sind viel tiefer geschnitten als die Blätter des gewöhnlichen Basilikums, eher länglich und fein behaart. Die Stängel sind ebenfalls fein behaart, ein wenig violett und setzten sich in den Blattadern oder in den Blättern fort.
Indisches Basilikum oder Tulsi ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Er gehört zur Gattung „Basilikum“ und ist neben dem gewöhnlichen Basilikum oder Zitronenbasilikum, einer der bekanntesten. Mehr als 60 Arten der Gattung sind insgesamt heute bekannt.
Die Blütezeit findet normalerweise von Mitte Juni bis September statt, dabei bildet die Tulsi-Pflanze ihre Ähren. Auf ihren Ähren sitzen meist fünf bis sechs einzelne Lippenblüten zusammen. Jede Blume hat fünf Blütenblätter, die größtenteils rosa bis violett sind. Das Tulsi-Kraut bildet bei ihrer Fruchtreife Nussfrüchte aus, die eine braune bis schwarze Farbe haben und eine tropfenartige Form besitzen.
Ayurveda
Tulsi hat eine lange Tradition der ayurvedischen Medizin. Hauptsächlich verwendet, um Stress abzubauen. Lange Zeit war Tulsi hierzulande wenig bekannt, mittlerweile gibt es viele Studien, die seine Wirksamkeit sogar gegen Brustkrebs belegen. Es gibt mehrere Studien, die antibakterielle und wundheilende Wirkungen belegen. Besonders bei Infektionen und Entzündungen im Mund kann Tulsi mit großem Erfolg eingesetzt werden. Sie kann aber auch unterstützend bei Nervosität, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Entzündungen, Asthma, grippalen Infekten, Vergesslichkeit eingesetzt werden und soll positive Auswirkungen auf die geistige Leistungsfähigkeit haben. Das Anwendungsspektrum ist sehr vielfältig. Das Tulsi-Kraut ist ebenfalls ein Adaptogen, also eine ausgleichende Substanz, die den Körper bei Ungleichgewicht wieder ins Gleichgewicht bringen können.
Ayurveda ist das älteste, traditionellste Gesundheitssystem. Die Ursprünge des Ayurveda liegen in der vedischen Kultur des alten Indien, die vor Tausenden von Jahren ihren Höhepunkt erreichte. Das Wissen um diese komplexe Heiltechnik wurde ursprünglich nur mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen sind über 5000 Jahre alt und in Sanskrit verfasst. Im Gegensatz zum westlichen Medizinsystem ist Ayurveda ein ganzheitliches Lebenskonzept. Das System des Ayurveda lehrt einem, wie man Gesundheit, Vitalität und Lebensfreude auch im Alter erhält.
Die tägliche Routine des Ayurveda soll dafür sorgen, dass das größtmögliche Potenzial aus dem Körper geholt und die Lebensqualität stark verbessert wird. Es gilt als die „Wissenschaft der Langlebigkeit“. Diese Lebensweise soll nicht nur den Alltag bewusster gestalten, sondern auch die Lebensspanne verlängern. Entweder Stress entsteht gar nicht erst, oder dieser kann gleich als positive Kraft genutzt werden. Außerdem wird beim Ayurveda der gesamte Stoffwechsel angekurbelt.
Der Tag im Ayurveda ist in die drei Zeitzonen eingeteilt: Vata, Kapha und Pitta, die sich alle vier Stunden abwechseln und zweimal täglich wiederholen. Diese Phasen stellen laut Ayurveda die Basis für eine gesunde und bewusste Lebensweise dar. Kapha bedeutet „vereinen“ und steht für körperliche und geistige Stärke. Während der Kapha-Phase stabilisiert sich das Immunsystem. Pitta bedeutet „Aufwärmen“ und ist für den Stoffwechsel und die Verdauung zuständig.
Zwischen 4 und 5 Uhr morgens wird der Schlaf leichter und während dieser Vata-Phase werden alle dynamischen Prozesse im Körper aktiviert, daher wird vorgeschlagen, vor Sonnenaufgang oder vor 6 Uhr morgens aufzustehen. Direkt nach dem Aufwachen sollte man eine kleine Meditation machen, um mit frischem Geist und geerdeten Füßen in den Alltag zu starten.
Das Aufstehen nach 6 Uhr morgens ist oft besonders schwierig. Hier beginnt die erste Kapha-Phase, in der der Geist sehr ruhig ist. In dieser Phase konzentrieren man sich auf die Hygiene und die Reinigung von Körper und Geist. Zuerst wird ein Glas lauwarmes Wasser getrunken, um die Verdauung anzuregen, gefolgt von einem Öl ziehen. Das Sesamöl wird im Mund für 5 bis 10 Minuten hin und her gezogen. Diese Prozedur wird gemacht, damit das Öl, Giftstoffe aus dem Mundraum absorbiert und die Zähne vor Karies schützt.
Danach ist es Zeit den Organismus mithilfe von Atemübungen, Yoga oder einem Spaziergang anzukurbeln. Einige Minuten Meditation und Yoga geben am Morgen Ruhe und Kraft für den restlichen Tag, sodass Körper und Geist dem Nachmittagstief vorbeugen können.
Laut Ayurveda ist die beste Zeit zum Frühstücken zwischen 7 und 9 Uhr. Die indische Lebensweise riet ein warmes Frühstück, das den Magen schont. Ein kaltes Frühstück verlangsamt den Stoffwechsel, ein warmes Frühstück jedoch regt ihn an. Bestens zu dem Frühstück eignet sich ebenfalls einen warmen Tee, welcher genauso schonend für den Magen ist. Wie wäre es mit unserem neustem Tee-Schatz: Treasure of Jaipur : Tulsi | Kardamom | Papaya? Die leicht pfeffrige, herb-süßliche Note des Tulsi-Krauts wird gepaart mit der süß-frischen Papaya und abgerundet mit dem würzigen Geschmack des Kardamoms.
Nach der Bewegung und dem reichhaltigen Frühstück wird es Zeit für die produktive Phase des Tages. Diese Periode wird auch „Pitta-Periode“ genannt und dient bestens dazu, Organisatorisches vorzubereiten. Gegen 12 Uhr ist es dann Zeit für das Mittagsessen. Die Mahlzeit sollte aus einer großen Portion Gemüse in Kombination zu Hülsenfrüchten oder Fisch bestehen. Beim Kochen wird empfohlen viele Gewürze wie beispielsweise Fenchel, Ingwer, Koriander und Kurkuma zu nutzen, die zusätzlich den Stoffwechsel fördern. Nach dem Mittagsessen, gegen 13 Uhr, wird sich für 15 Minuten ausgeruht. Um für den Rest des Tages leistungsfähig zu bleiben, reicht schon ein kleiner Mittagsschlaf aus.
Das Energielevel sinkt ab 14 bis 18 Uhr etwas ab, diese Phase wird im Ayurveda „Vata-Phase“ genannt. Hier sollte die Zeit genutzt werden, um Routinearbeiten zu verrichten, da unsere Konzentrationsfähigkeit nachlässt. Die letzte Mahlzeit sollte man zwischen 17.30 bis 19:30 Uhr zu sich nehmen, diese sollte möglichst leicht verdaulich sein. Hier eignet sich eine warme Suppe oder gedünstetes Gemüse mit Fisch. Ab 20 Uhr beginnt die Zeit um sich von dem Tag zu entspannen, dies kann durch einen Spaziergang, mit Lesen oder sonstiges, was einem zur Ruhe bringt, geschehen. Die „Pitta-Phase“ beginnt ab 22 bis 2 Uhr, dies ist die Ruhephase, in der wir wieder unsere Energie sammeln. Vor dem Schlafengehen, wird geraten, süße Speisen, laute Musik oder das Fernsehen zu vermeiden, damit sich der Körper besser auf die kommende Ruhephase einstellen kann. Wir wünschen viel Freude und Erfolg beim Ausprobieren des Ayurveda-Konzepts.